Morgen sind mein Mann und ich wieder für die Lobpreisleitung in unserer Gemeinde zuständig, was ich als Anlass für einen neuen Blogpost nehme. Für die Leser, die mit dem Wort nichts anzufangen wissen: Lobpreis bedeutet die musikalische Anbetung Gottes, also das Singen christlicher Lieder. Unsere Gemeinde stand dieses Jahr unter dem Jahresthema Anbetung, sodass ich viel über darüber gelernt habe. Nicht zuletzt durch Videos und einen Vortrag von Dr. Johannes Hartl, Leiter des Gebetshaus Augsburg und selbst Lobpreiser. Ein paar dieser Gedanken möchte ich gern hier mit euch teilen.
Wie sieht Lobpreis in der Bibel aus?
Lobpreis wird schon in der Bibel beschrieben und geht vermutlich auf David zurück, den „ersten Lobpreiser der Bibel“, der unter anderem selbst neue Instrumente anfertigte (2. Chr 7,6) und viele Lieder schrieb (siehe die Psalmen).
Oft finden es Menschen seltsam, wenn Christen beim Lobpreis Aufstehen, die Hände heben oder Klatschen. In unserer Gemeinde werden sogar teilweise Fahnen geschwenkt. Ich kann gut verstehen, wenn das für viele befremdlich wirkt, für mich selbst war es das zu Beginn auch. Doch David hat in der Bibel sehr konkrete Vorstellungen davon, wie Lobpreis aussehen kann:
– mit Freude die Stimme erheben und laut mit Instrumenten musizieren (1. Chr 15,16)
– Danken und Preisen (1. Chr 16,4)
– Psalmen singen (1 Chr 16,9)
– Klatschen (Ps 47,2)
– Rufen (1. Chr 15,28)
– Tanz (1. Chr 15,29)
– Freude haben (1. Chr 16,10)
– die Hände heben (Ps 141,2)
– Niederfallen (1. Chr 16,29)
Nachdem mir diese konkreten Anweisungen Davids bewusst geworden sind, kam es mir schon viel normaler vor, beim Lobpreis meine Verehrung Gottes auch körperlich auszudrücken, z.B. durch das Heben meiner Hände. Natürlich heißt das nicht, dass jeder jetzt regelmäßig im Gottesdienst auf die Knie fallen muss. Lobpreis und Anbetung Gottes ist individuell und kann für jeden anders aussehen. Dennoch sind all die oben genannten Tätigkeiten biblischen Lobpreis-Prinzipien und Gott freut sich darüber, wenn wir sie aus tiefster Überzeugung tun.
Lobpreis als Kampf
Zwei weitere Dinge sind mir zum Thema Lobpreis ebenso wichtig geworden. Zum Einen, dass Lobpreis ein Kampf ist. Wenn ich als Christ lebe, befinde ich mich schon jetzt mittendrin im Kampf zwischen Gut & Böse, zwischen Gott & Satan. Es ist ein erbitterter Kampf um die Seele eines jeden einzelnen Menschen. Und wem unsere Seele gehört drückt sich dadurch aus, wen wir anbeten. Dabei gibt es kein neutrales Gebiet. Wenn ich mich also entscheide, Gott zu verehren und ihm Lobpreis zu bringen, dann stelle ich mich automatisch im Kampf auf die Seite Gottes. Wenn ich mich dagegen entscheide, stehe ich automatisch auf der anderen Seite. Damit erhält Lobpreis eine Dimension, die weit über das fromme Singen netter Kirchenlieder hinausgeht.
Lobpreis als Entscheidung
Oft fällt es mir leichter, Gott anzubeten, wenn es mir gut geht. Dann gehen mir freudige Dankeslieder viel einfacher von den Lippen. Was aber, wenn es mir schlecht geht? Mir Gott gerade meine Gebete nicht erfüllt hat? Wie kann ich dann aus tiefstem Herzen Lobeslieder auf ihn und seine Güte singen, ohne mir heuchlerisch vorzukommen? Diese Frage hat mich lange beschäftigt und auch heute noch singe ich lieber Lobpreislieder in guten Zeiten. Doch ein Satz hat mir geholfen, diesen Konflikt für mich besser zu lösen. „Lobpreis ist eine Entscheidung“ – das heißt, die Anbetung Gottes ist eine innere Grundhaltung und Lebenseinstellung. Damit ist sie unabhängig von meinen Gefühlen. Ich habe sozusagen in mir die Annahme „Gott ist gut und er ist es immer wert, angebetet zu werden.“ Diese Annahme gilt in jeder Sekunde meines Lebens – unabhängig von äußeren Umständen oder meinen inneren Zuständen. Ich habe mittlerweile schon oft erlebt, wenn ich mich in schlechten Zeiten bewusst dafür entscheide, mich ans Klavier zu setzen und Lobpreislieder für Gott zu singen, geht es mir danach besser.
Wenn du Christ bist, möchte ich dich mit diesem Post ermutigen, Gott Lobpreislieder zu singen und ihn anzubeten. Egal, ob du schief oder gerade singst, ein Instrument spielen kannst oder nicht, im Ballettunterricht warst oder eher unbeweglich bist – Gott liebt jede Art von Musik und er freut sich, wenn du ihn mit ganzem Herzen anbetest, auf deine eigene Art und Weise.