„Ich liebe dich“ – nur wie? Zur Advents- und Weihnachtszeit möchten wir unseren Lieben ganz besonders zeigen, dass und wie sehr wir sie lieben. Seit Monaten ausstehende Besuche werden erledigt und bei Musik und Lichterkettenschein wertvolle Zeit miteinander verbracht. Wir dekorieren unsere Wohnungen festlich, laden Freunde und Familie ein, bereiten in der Küche das perfekte Dinner zu, lachen, reden und feiern miteinander.
Doch vor allem beschenken wir einander, um unsere Zuneigung und Liebe zueinander auszudrücken und dem anderen eine Freude zu machen. Wochen vor dem großen Tag sind die Einkaufszentren überfüllt, die Paketdienste ausgelastet, die Käufer gestresst und die Köpfe rauchend – was ist das perfekte Geschenk für die (Schwieger-)Eltern, die Geschwister, den Partner, die beste Freundin… Vom selbstgemachten Fotobuch bis zum riesigen Flachbildfernseher ist alles dabei – das Fest der Liebe wird zum Fest der Geschenke. Doch was machen wir den Rest des Jahres? Wie zeigen wir unseren Lieben dann unsere Liebe?
Dass es noch mehr Wege gibt, als einander zu beschenken, zeigen die „fünf Sprachen der Liebe“. Sie bezeichnen keineswegs einen Pärchen-Eisbecher mit fünf verschiedenen Eissorten oder eine spezielle Kamasutra-Technik, sondern meinen fünf verschiedene Arten, seine Liebe in Partnerschaften zu zeigen und sich geliebt zu fühlen. Den Begriff prägte der amerikanische Paarberater Gary Chapman. Und wenn ihr euch jetzt fragt, was denn genau diese „Liebessprachen“ sein sollen, gebe ich euch hier einen kurzen Ein- und Überblick.
1) Lob und Anerkennung – „Du siehst heute wieder toll aus“ Menschen, die diese Liebessprache sprechen, fühlen sich durch anerkennende, lobende oder ermutigende Worte geliebt und geben diese auch gern an geliebte Menschen weiter. Komplimente und freundliche Worte sind hier die (Kommunikations-)Mittel der Wahl, aber auch höfliche Bitten spielen in dieser Liebessprache eine Rolle.
2) Zweisamkeit – „Miteinander statt nebeneinander“ Für Menschen mit dieser Liebessprache sind eine intensive Zeit miteinander und das Zusammensein sehr wichtig. Es geht darum, dem anderen seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und aufeinander zu achten. Tiefgehende Zwiegespräche und gemeinsame Unternehmungen sind die Grundlage dieser Liebessprache.
3) Geschenke – „Nicht nur an Weihnachten“ Hier kommt es nicht auf Form, Farbe, Finanzen oder Größe an – für Menschen, welche Geschenke als Liebessprache bevorzugen, sind Geste und Gedanke dahinter wichtig. Ob die teure Rolex oder das selbstgemachte Fotobuch angemessen sind, muss jeder selbst entscheiden. Geschenke zeigen Liebe ganz praktisch und zum Anfassen. Ein Geschenk jedoch ist nicht käuflich und doch oft viel wertvoller als alle anderen: unsere Anwesenheit. Für den Partner da zu sein, wenn man gebraucht wird, ist unbezahlbar.
4) Hilfsbereitschaft – „Lass dir doch helfen“ Sich gegenseitig zu helfen, wird vor allem in Beziehungen oft als selbstverständlich angesehen. Die Rollenverteilung ist meist schnell klar oder wird aus dem Elternhaus übernommen. Sich für Hilfeleistungen zu bedanken wird schnell als überflüssig angesehen. Natürlich sind manche Aufgaben aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten von Mann und Frau klar verteilt. Dennoch gibt es Menschen, für die es ein ganz besonderer Ausdruck von Liebe ist, sich gegenseitig zu helfen und die dies nicht als selbstverständlich betrachten.
5) Zärtlichkeit – „Ein Kuss sagt mehr als tausend Worte“ Zärtlichkeit ist wohl für viele einer der intuitivsten und deutlichsten Wege, Liebe zu zeigen und sich geliebt zu fühlen. Menschen mit dieser primären Liebessprache achten sehr auf Berührungen, wie klein sie auch sein mögen und schätzen körperliche Nähe und Zuneigung.
Dieser kurze Überblick ist keineswegs erschöpfend, denn wie in jeder Sprache gibt es auch bei den Liebessprachen noch unterschiedliche „Dialekte“ und Unterformen und Menschen können auch mehrere Liebessprachen bevorzugen.
Doch noch einmal zurück zu Weihnachten. Vielleicht können die fünf Sprachen der Liebe auch helfen, diese Zeit der Liebe tatsächlich so harmonisch und besinnlich zu gestalten, wie es uns in der Werbung immer suggeriert wird. Denn Geschenke sind schön und gut – doch bei Weitem nicht der einzige Weg geliebten Menschen Liebe zu zeigen. In diesem Sinne: eine liebevolle Adventszeit!
P.S. Diesen Artikel habe ich für klinkholz.de geschrieben und er wurde dort auch bereits veröffentlicht.